Vieles hat sich getan - und ich stehe zur Zeit meinem Leben staunend gegenüber. Und dankbar.
Privat
Bahnstraße/auxmoney
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Viel ist passiert in den letzten Wochen. Und vielleicht ist es ganz gut, mal wieder die Gedanken zu ordnen und alles auf die Reihe zu bekommen, was da los war. Fangen wir diesmal mit dem Privaten an.
Der Trip nach Scheveningen, Niederlande - am 08.03., dem Weltfrauentag, sind der Holde und ich nach Holland gefahren. Ans Meer wollte ich, musste ich. Denn es war der Geburtstag meiner Mutter, den sie zum zweiten Mal nicht erleben durfte. Aber schon Wochen vorher hatte sich dieser Wunsch manifestiert, nicht einfach so zu Hause bleiben zu wollen. Letztes Jahr bin ich für ein Wochenende alleine nach Strasbourg gefahren, aber es war letztlich eine Enttäuschung, weil es sich nicht so angefühlt hatte wie erhofft. Diesmal startete meine Planung auch wieder mit dem Gedanken, alleine fahren zu wollen - doch schnell kristallisierte sich heraus, dass ich diesmal den Holden an meiner Seite brauchte. Und er sagte zu. Am Freitagabend kamen wir spät an, am Samstag waren wir die ersten im Frühstücksraum und später ging es dann mit der Straßenbahn nach Den Haag, ins Escher Museum. Das Wetter war grau in grau mit Sprenkeln von Blau und Sonne und es war durch und durch windig bis stürmisch. Am frühen Nachmitag wollte ich dann meinen einsamen Strandspaziergang machen, was sich jedoch durch einen plötzlichen Platzregen und Sturmböen zunächst verzögerte. Als ich dann draußen war, regnete es zwar nicht, dafür windete es umso mehr. Nach 20 Minuten war ich wieder am Hotel, versandet und zerzaust und von kraftvollen Böen durchgerüttelt. Aber dann brach die Sonne aus den Wolken hervor, einen Moment später fragte ich mich: welche Wolken? Hat es da je Wolken gegeben? Flugs wieder in die Schuhe, den Holden überzeugt, mitzukommen und wieder zurück an den Strand. Sonne tanken, den Kopf freibekommen, Kite-Surfer beobachten - und dann ab in den Beachclub für eine heiße Schokolade und einem angeschlossenen Abendessen. Und am Sonntag ging es nach einem frühen Frühstück wieder nach Hause, zurück zum Katertier. Ich glaube, meiner Mutter hätte der Ausflug gefallen. Sie hätte das Hotel gemocht, das Meer, den Strand, die Möwenschreie. Bei Escher bin ich mir nicht sicher, aber das war dann eben nur für mich und den Holden. Und das ist genauso wichtig. Bahnstraße/auxmoney Die Woche war vollgepackt - und ich nehme einfach mal den 08.03 mit dazu. Da hatte ich zum ersten Mal zu einem Meeting einladen dürfen. Allein dieser Umstand hat gut getan, ich kann nicht genau sagen, warum. Vielleicht weil es um Verantwortung ging? Weil es darum ging, das meine Arbeit auf den Prüfstand gestellt wurde in dem Meeting? Als es dann da war, eine Stunde, bevor ich mich nach Scheveningen absetzte, war es a) entspannter als gedacht und b) harmonisch und konstruktiv. Ich habe so etwas in meiner alten Firma nicht erlebt. Da hieß es immer nur: Erfüllen! Nicht: Mitdenken, mitgestalten. Dann, am Dienstag, war ich 5 Stunden lang in einem Workshop zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Ich hatte mich aus dem Bauch heraus dazu angemeldet, wusste nicht wirklich was mich erwartete und war letztlich davon begeistert. Eine Sache habe ich mitgenommen: Netzwerken, Netzwerken, Netzwerken. Das ist eine große Herausforderung, denn ich bin so gar nicht gut darin, Menschen von mir aus anzusprechen. Kontakte knüpfen und pflegen, das bricht mir auch schon mal auf der privaten Ebene das Bein. Nun ja. Eine andere Sache war das Erlebnis, zum ersten Mal in einer Runde offen zu sagen, was ich mir von der Zukunft wünsche. In dem Moment, wo man seinen Plan wirklich ausspricht, in dem Moment wird er zur Compliance. Er nimmt dich in die Pflicht. Das gut, ist aber so fern der Comfort Zone. Aber nachdem ich noch ein wichtiges Detail zur Komfortzone gelernt habe, kann ich nur sagen: ein Hoch auf den Raum der Möglichkeiten! Und schon wird das Badewasser des Alles-kann um ein paar Grad wärmer. Und einladender. Am Donnerstag hatte ich dann ein langes Gespräch mit meiner Teamleitung. Sie gab mir Feedback, ich gab ihr Feedback und dazwischen war es wieder wie Neuland betreten für mich. Ich bin so einen Kontakt nicht gewohnt, ich bin nicht gewohnt, dass mich mein Vorgesetzter fragt, wie es mir geht. Wo ich hinwill, was mich umtreibt. Ich habe es noch nie erlebt, das mir ein Vorgesetzter in der Form von seinen Plänen erzählt, oder was ihn beschäftigt. Es war toll - und hinterher war ich wie euphorisiert. Ich hätte die ganze Welt umarmen können. Und ja, da setzt vielleicht die Verklärung ein - ich bin glücklich, ich bin dankbar. Für diesen Ort, für mein Team, für den Optimismus, der aus jeder Pore quillt. Und wo soll ich etwas kritisch sehen, wo ich nichts finden kann? So what! Am Freitag war ich dann im Rahmen einer firmeninternen Abteilungsübergreifenden Veranstaltung in zwei Sessions dabei, wo vermeintlich einfache Fragen komplex besprochen wurden. Es war spannend! Es war belebend. Und das Gefühl, Mitgestalter zu sein hat sich noch ein wenig mehr vertieft. Noch ein netter Moment zum Schluß? Da ist man mit seiner Arbeit fertig, hat sich die Tasche umgeschnallt und strebt dem Ausgang entgegen. Und dann? Sieht man einen Kollegen am Billiardtisch und einen Moment später liegen die Tasche und die Jacke auf der Bank, man hat einen Queu in der Hand und ab geht die Partie. Ich habe mit Würde verloren. Und hatte dennoch meinen Spaß dabei. |
AutorMme Augenfisch, Jahrgang 74, lebt und liebt sowohl Mann als auch den Salonlöwen in Düsseldorf. Archiv
Dezember 2023
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