Wir bekommen heute Abend lieben Besuch, auf den ich mich schon sehr freue. Und mit dem wir den neuen Essplatz endlich gebührend einweihen. Nun ist also schon die Frage geklärt, wer drumherum sitzt, lange Zeit stand aber noch nicht fest, was drauf kommt. Von Suppe zur Vorspeise bis irgendwas zum Hauptgang und Tiramisu als Nachtisch über unser spezielles Weihnachtsessen waren da viele Vorschläge im Spiel, aber bei jedem hatte ich ein ABER im Kopf. Und dann habe ich mich tatsächlich an meine kleine Kochbuchsammlung gesetzt, ein bestimmtes gesucht, dann aber das mit den Rezepten aus der Provence und Süd Frankreich gefunden. Schon dachte ich an die Cote d'azur zurück, an diesen traumhaften Urlaub, an die wunderschöne Zeit, die wir dort verbringen durften und blätterte mich durch die Rezepte. Herausgekommen ist folgendes:
Starter Tapenade noir > schwarze Olivenpaste (mit Thunfisch und Anchovis) Tapenade vert > grüne Olivenpaste (mit Mandeln und Basilikum) Baguette (nicht selbst gebacken) 1er course Terrine de Chévre mit Paprika coulis > Ziegenkäseterrine mit Paprikakompott Hauptgang Pomme de terre au four > Backkartoffeln Aubergines fascier grillées > gefüllte, überbackene Auberginen Dessert Gateaux de chataignes > Esskastanientörtchen (kalt) Glase miel et thym > Honigeis mit Thymian (und Zitronenabrieb) Sahne Seitdem ich gestern um halb neun aus dem Haus gestolpert bin , um den großen Einkauf zu machen, habe ich mich fast den ganzen Tag durchgehend in der Küche aufgehalten. Kochen, abwaschen, aufräumen, weiterkochen, rühren, abschmecken, kosten, in Begeisterungsstürme ausbrechen, den Holden mit Geschmacksproben bedrängen, irgendwann Pause machen, danach das Eis anrühren. Ich weiß tatsächlich nicht, wie ich das geschafft hätte, wenn ich nicht frei gehabt hätte. Aber es war ein Fest! Heute stehen dann noch mal so lustige Sachen wie 1 Kilo Kartoffeln schälen auf dem Programm, Auberginen aushöhlen, beides im Ofen garen. Baguette rösten, Paprika coulis anwärmen, Eis rechtzeitig aus dem Tiefkühler in den Kühlschrank verfrachten, Sahne schlagen, Zartbitterschokolade schmelzen, die Gateaux aus den Förmchen holen - anrichten, servieren. Mit den Getränken habe ich mir folgendes überlegt: Bombay Bramble mit Tonic auf Eis 1x Weißwein 1x Rosé ansonsten frisch gesprudeltes Wasser mit vielfältigen Geschmacksrichtungen (Ginger Ale, Kräuter, Rhabarber, etc) oder pur Kaffee zum Dessert ( Espresso wahlweise)
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Ich treulose Tomate! So hat mich mein Adoptivbrüderchen, der Herr Beck, immer genannt, wenn ich mich wieder mal monatelang nicht gemeldet habe. Das bringt mich wieder auf die Idee, ich sollte mich mal wieder bei ihm melden... Ich kann vermelden, dass es mit unserer Impfung rechtzeitig zum Urlaub geklappt hat, Italien war wunderschön, während der Zeit ist Deutschland abgesoffen und ich hatte ein schlechtes Gewissen - dass es uns so gut ging, während zu Hause das Chaos herrschte. Ich arbeite weiterhin 6 Stunden am Tag, bin zufrieden damit und seelisch so stabil wie vielleicht noch nie zuvor. Zwischenzeitlich durften wir auch wieder ins Büro, das hat sich jetzt wieder geändert, Corona geschuldet. Aber eines ändert sich jetzt bei mir - anstatt meinen Arbeitsplatz an meinem Schreibtisch einzurichten, wird jetzt vom Esstisch telefoniert. Grund dafür ist dieser: ich habe mir in mühevoller Kleinarbeit ein doppeltes Zimmer geschaffen - die dem Flur zugewandte Hälfte, bzw. 2/3 des Raumes ist dem Essplatz gewidmet. Da sitzen wir nun eingekästelt zwischen Regalen voller Bücher, Spielen, Handarbeitszeug, und können gepflegt einen Abend lang verquatschen. Es wird jetzt ausprobiert, kommenden Samstag ist es soweit. Die erste Vierer Besetzung. Hinter den niedrigen Regalen mit ausladendem Kunstblumendschungel befindet sich mein kleines Retreat - mein kleiner Rückzugswinkel. Ein Sofa, ein kleiner Beistelltisch, ein kleiner Couchtisch und viele Pflanzen auf der Fensterbank. Dazu der Paravent, hinter dem sich mein Trainer befindet. Einsatzbereit, aber nicht in Anspruch genommen *hüstel. Um auf den neuen HO Platz zurück zu kommen: ich möchte einfach die fachliche Arbeit aus meinem Rückzugswinkel heraushalten. Ich möchte in meinem Retreat nur das: Musik hören, Schlafe, Träumen, Schreiben. Mit dem Kater kuscheln. Keine Arbeit, kein Fernsehen. Nichts. Also hopp, hopp, ab an den Esstisch. In meinem Retreat habe ich dann auch Seedorf - oder seit neuestem: Das Dorf am Grunde des Sees -innerhalb von etwas über zwei Monate geschrieben. Es liegt jetzt beim Verleger und wartet darauf, dass er die Zeit findet, um hineinzulesen. Und noch etwas: ich bin erblondet. Hätte ich früher nicht für möglich gehalten, aber mir gefällt die Farbe! Außerdem wachsen die Haare nun doch wieder. Sie bilden schon einen ganz passablen Bob. Gut, gell?
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AutorMme Augenfisch, Jahrgang 74, lebt und liebt sowohl Mann als auch den Salonlöwen in Düsseldorf. Archiv
Dezember 2023
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