oder: die vielen Gesichter der G. Facebook ist ja nicht nur Fluch, manchmal kommt ja auch etwas Gutes dabei heraus. Ich nutze die Plattform gern als ausgelagertes Erinnerungsgehirn, als Chronik dessen, was sonst nur allzu schnell vergessen wird. Heute will ich es nutzen, um zu sehen, wie ich mich optisch entwickelt habe. - Warum? Gestern, als ich mein letztes Selbstportrait aufgenommen habe, ist mir aufgefallen, dass ich irgendwann meine Zeitlosigkeit verloren habe. Jetzt wirke ich mit einem Schlag älter, müder, reifer. Und ich weiß nicht so recht wie ich damit umgehen soll. Ich habe nichts gegen das Altern. Dachte ich immer. Jetzt, wo es anfängt, merke ich dann doch wie ich damit hadere. ca 1990 Photosemester im Kunstunterricht - ich muss da in der 10. Klasse gewesen sein. Sweet 16! Hiermit ist die Zeitreise beendet und ich muss sagen, dass es ab und an mal gut tut, zurückzublicken.
Und noch etwas ist mir aufgefallen: egal wie ich aussehe oder wie ich ausgesehen habe, ob die Haare voller, länger, kürzer oder dünner sind, ist doch alles letztlich vollkommen egal. Denn wichtig ist, wie es in mir aussieht. Und da kann ich das Lachen immer wieder aufs Neue finden - zur Zeit vielleicht nicht so einfach wie anderntags - aber es ist nicht verloren. Die Zeitlosigkeit, die ich vermeinte zu verlieren - auch die ist noch da. Wenn ich mich einfach in den Moment fallen lassen kann, dann ist genau jetzt der Zeitpunkt, der sich in alle Richtungen ausdehnt und wächst und mich erfüllt. Fazit? Altern ist okay, Man kann ja eh nichts dagegen tun, also kann man es auch umarmen und sich einverleiben und an der Wandlung erfreuen.
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Seit gestern Nachmittag ist er wieder Zuhause.
Unser Super Kater, unser Held. Unser liebenswerter Zombie. Er hat eine wilde Naht unter dem Auge und eine Nickhautschürze. Die sieht besonders gruselig aus, hilft ihm aber bei seinem Hornhautdefekt am besten. Das Auge ist verflixt und zugenäht und geschützt und befeuchtet. Alles ist gut. Er frisst wie ein Scheunendrescher, fegt hier wie ein kleiner Zyklon über Sofa, Sessel und Hocker, hat aber nicht im Bett geschlafen wie die Nächte zuvor. Heute morgen lag er am Fußboden über die Trainingstasche drapiert, wer weiß schon warum. Insgesamt macht er einen wacherern, agileren Eindruck als vor der OP. Vielleicht liegt es auch ein bisschen am Scherzmittel, das wir ihm geben sollen und das er gestern auch zum großen Teil geschluckt hat. Immer abends um 18 Uhr ist es jetzt so weit. Dröhnung für das Katertier. Montag ist Nachkontrolle. Mal sehen was der Doc dann sagt. Wir wissen jetzt schon, dass in 11 Tagen die Fäden gezogen werden. Die Nickhaut kann vielleicht schon vorher wieder gelöst werden. Schaun wir mal. Und so lange wird wohl auch der Kragen Pflicht sein. Mitte Oktober ist dann hoffentlich alles gut überstanden. Ruhig ist es hier geworden in den letzten zwei Monaten. Das liegt zum einen daran, dass wir, mein Holder und ich, kurz nach dem Kuchenbasar in den Urlaub entschwunden sind und uns gen Nordirland wandten. Dazu bald mehr auf der Bildreich-Seite, versprochen. Als wir vom Urlaub zurückkehrten hieß es dann am nächsten Tag Zahnextraktion für mich und Tierarztbesuch für Kater Oscar. Beides war langwieriger als gedacht - und schmerzhafter als gehofft. Während mein Zahn inzwischen Geschichte ist, geht es mit Oscar immer noch nicht voran. Ein paar Tage muss er noch warten, bis Großes geschieht. Oscars Geschichte beginnt mit einer Augenentzündung rechts. Während der Salben-Behandlung kam es zu einer Blutung im Glaskörper, es wurde zudem ein Hornhautdefekt von großem Umfang festgestellt. Augensalbe, Augentropfen, mehrmals am Tag, in den Mittagspausen nach Hause fahren, mit dem Kater kämpfen und nichts wurde besser. es wurden zwei Hornhautschabungen vorgenommen um die Selbstheilungskräfte anzuregen, aber nichts half. Und letztlich steht die Diagnose Entropium im Raum, weswegen er nun operiert werden wird.
Warum ich heute dann doch lächeln kann? Die Blutwerte sind bis auf erhöhte Leukozyten in Ordnung, und die lassen sich auf die Diagnose zurückführen. Das sagt mir, dass ich einen ansonsten kerngesunden Kater habe, der gute Chancen hat, die OP zu überstehen. Die OP ist das Pendant zum menschlichen Lifting. Es wird ein Schnitt an das Unterlid gesetzt, es wird entrollt und fixiert. Damit wird verhindert dass das Fell auf der Hornhaut kratzt, der bestehende Hornhautdefekt hat Chancen abzuheilen und Oscar hat keine Schmerzen mehr. So der Plan. Und ich vertraue jetzt einfach auf den lieben Gott und Dr. Pintar. Wer jetzt noch Daumen drücken will, der kann am Freitag an uns denken. Freitag vormittag. Dann geht's los. |
AutorMme Augenfisch, Jahrgang 74, lebt und liebt sowohl Mann als auch den Salonlöwen in Düsseldorf. Archiv
Dezember 2023
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