Meine Zeit im LVR neigt sich dem Ende zu. Heute haben wir ganz offen über meine Entlassung gesprochen. Ich selbst habe den 03,02, ins Spiel gebracht, der Doc hat das dann abgenickt.
Ich werde mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehen. Meine Herzensmenschen vermissen und nicht wissen, wie ich mit der Einamkeit zu Hause klar kommen soll. Auf der anderen Seite die Ruhe genießen. Was nehme ich mit? Alles aus der Schematherapie. Die Selbstanalyse, den gesunden Erwachsenen, die Entmachtung des inneren Kritikers, die Fürsorge für das ängstliche Kind. Die Bewältigungsmodi. Dazu viel von der Achtsamkeit, auch wenn ich da gerne mal in ein tiefes Ruhen abgeglitten bin. was steht an? Die Rückkehr zur Arbeit. Aber will ich das überhaupt? Da gibt es noch so ein paar Baustellen, die es zu beackern gilt. Aber dafür habe ich jetzt zwei Wochen Zeit.
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The pre-Birthday rantIch hab's ja mit Zahlen, aber nur auf deren Optik bezogen.
Die 49 gleicht dabei einer fetten Unke, die es sich vor der 50 breit gemacht hat. Sie wirkt behäbig, gemütlich und ist dabei doch nur ein Platzhalter für die nahende 50. Sie scheint das aber nicht wahrzuhaben. Sie klingt eher wie ein Altbundeskanzler, der stets bleiben und seinen Platz behalten wollte. Quak quak. Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll. In den letzten Tagen ist es mir mit dieser Zahl eindeutig nicht gut ergangen. Auf einmal - vielleicht zum ersten Mal in meinem Leben, hatte ich wirklich Bammel vor dem Altern. Dabei ist es doch nur eine Zahl! Egal ob ich jetzt noch 48 oder im übernächsten Jahr schon 50 bin, vom Gefühl her ändert sich doch nichts. Und doch hadre ich. Was habe ich alles nicht erreicht? Keine Kinder, kein gelernter Beruf. Moment mal, sind das wirklich nur zwei Posten? Für die ich im Endeffekt nichts kann, da zwei Mal Krankheiten einen Erfolg verhinderten? Und wie sieht es im Gegenzug mit allem aus, das ich erreicht habe? Schreiben, zeichnen, designen, Kater glücklich machen, eine Ehe führen über 17 Jahre. Da steht auf der Haben Seite sehr viel mehr, als auf der Soll Seite. Ich muss das nur anerkennen. Vielleicht mache ich das ja seit gestern. Denn seltsamerweise ist es mir heute schnurz, welche Zahl auf dem Tacho steht. Ab morgen. Denn heute bin ich noch 48, einen ganzen lieben Tag lang. Ich kuschle mich an die aufrecht stehende Ewigkeit, Unendlichkeit und denk mir mal wieder: Ach die Behrend, die Spinnerte. Lass sie mal machen. Wird schon werden. Irgendwie und irgendwann. Hallo neues Jahr. Um ehrlich zu sein, bin ich dir gegenüber skeptisch. Zur Zeit - seit ca Anfang Oktober -befinde ich mich in stationärer Behandlung wegen einer schwergradigen depressiven Episode meiner Bipolarität. Ich habe gerade eine AU bis zum 16.01. erhalten. Das ist mein Geburtstag. Dann werde ich 49 Jahre alt. Aber dazu später eine genauere Betrachtung.
Was bin ich gleich? Skeptisch, ja das war es. Ich weiß nicht, was dieses Jahr mit sich bringt. Ich weiß nicht, wie sich meine Schreibe entwickelt. Ich weiß nicht, wie sich meine Arbeit entwickelt. Ich weiß gar nichts und bin mir nichts gewiss. Das ist bitter.. Und mehr habe ich dazu nicht zu sagen. Im Augenblick jedenfalls. |
AutorMme Augenfisch, Jahrgang 74, lebt und liebt sowohl Mann als auch den Salonlöwen in Düsseldorf. Archiv
Dezember 2023
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