Im Augenblick lassen mich meine Aquarellstifte einfach nicht los. Ich wache auf, zu früh, setze mich an den Schreibtisch und probiere mich aus. Heute ist auf diese Weise ein Baum enstanden und ich bin fasziniert von dem Ergebnis. Auch hier gilt wieder: man kann es vielleicht anders, vielleicht besser machen und trotzdem mag ich, was ich sehe.
Es ist eine Fingerübung. Ohne die könnten wir uns nicht weiterentwickeln. Manchmal muss man sich erproben, austesten, bevor man den großen Wurf wagt. Man erfährt dabei naturgemäß viel über das Medium, aber auch über sich selbst. Und das kann man auf alles übertragen, nicht nur auf die Malerei. In diesem Sinne - probiert Euch aus! meint Mme Augenfisch
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Meine ruhigsten Stunden an Weihnachten sind die an den Weihnachtsmorgenden. Da bin ich mit mir allein, höre, wie heute Morgen, schöne Musik - in diesem Fall Angelo Branduardi, und kann in aller Ruhe meine Geschenke ausprobieren, wertschätzen und mich einfach darüber freuen.
Heute morgen habe ich zwei Stunden damit verbracht, die Arteza Real Brush Pens besser kennenzulernen. Nach ersten schlichten Übungen entstand dann die Weihnachtsschleife. Ich weiß, dass ich noch viel üben muss, aber ich finde, das ist ein Anfang auf dem man aufbauen kann. Ich stelle fest, dass ich inzwischen besser mit dem Medium Aquarell umgehen kann. Durch den Einsatz von mehr oder weniger Wasser verhält sich die Farbe eigenwillig und macht manchmal nicht das, was beabsichtigt war. Was mich früher zur Verzweiflung gebracht hat, ist heute wie eine Wundertüte. Ich lasse mich überraschen von der Form der Farbwolken, kontrolliere zwar etwas die Richtung, wohin die Farbe ausufern kann, darf aber nicht mit einem festen Ergebnis rechnen. Und das finde ich inzwischen reizvoll. Vielleicht liegt das am Alter, ich habe keine andere Erklärung. Wenn ich mir das so überlege, dann hat das Ganze auch mit der Fähigkeit Loslassen zu können zu tun. Und das kann ich jetzt besser, als zwanzig Jahre zuvor. Genau das ist es was ich an diesen Mußestunden liebe - während meine Hände beschäftigt sind, klärt sich der Geist und man fängt an, ganz ohne Groll oder andere vernebelnder Gefühle, die Dinge zu betrachten, die sich in den Vordergrund schieben. Sei es nun das Rekapitulieren frisch vergangener Tage, der Blick auf die Vergangenheit oder ein Spekulieren auf die Zukunft. Sei es das Planen des nächsten Essens oder das Ordnen der noch zu erledigenden Dinge - oder sei es einfach nur das Lauschen der Musik, die im Hintergrund spielt und sich durch den Akt des aktiven Zuhörens in die Mitte des Bewusstseins schiebt. Diese Stunden sind freie Stunden. Da will niemand was von dir. Da tust du nur das, was dir gerade gut tut. Das sind blaue Stunden. Kostbare Stunden, die ich nicht missen will. Das sind Geschenke, die es nicht nur zu Weihnachten gibt, man findet sie auch im Alltag. Nutzt sie! In diesem Sinne - einen schönen zweiten Weihnachtstag wünscht Mme Augenfisch Heute sind die Stifte eingetroffen, die ich für die Zentangle Tiles bestellt habe. Metallic-Marker in verschiedenen Farben, bestens geeignet für die schwarzen Tiles. Ich habe noch nie vorher Zentangles gemalt, habe sie bei vor Jahren bei einer Freundin zum ersten Mal wahrgenommen und habe nun aus einer spontanen Idee heraus alles besorgt, um frisch drauf los zu malen. Die ersten Tiles sind also gezeichnet - ich sehe schon das Potential, bin mir aber bewusst, dass es da noch viel Luft nach oben gibt. Wenn in ein paar Tagen die schwarzen Fineliner eintreffen, werde ich die weißen Tiles einweihen. Ich freu mich jetzt schon darauf.
Was ich jetzt schon sagen kann, ist, dass es wirkt. In der vergangenen Stunde konnte ich abschalten, die Umwelt ausblenden und ganz bei mir sein. Das ist gerade jetzt wichtig, damit ich nicht wie ein loses Blatt in den Böen meiner Gefühlswelt umhertaumle. Warum ich das so sage? Ich habe meinen alten Job gekündigt und die Verträge für einen neuen Job unterschrieben. Ich befinde mich im Umbruch, freue mich auf das was kommt, spüre seltsamerweise ein leises Bedauern meinem alten Arbeitgeber gegenüber, bin also hin- und her- und wieder hingerissen. Aber so ist das mit Veränderungen, sie sind scharfkantig, aber notwendig. Das Leben steht nicht still, es fließt und bewegt sich unentwegt. Aber zurück zum Zentangle: man braucht Tiles und Marker oder Bleistifte. Und Inspiration - die findet man in der Bildersuche im Netz oder in einem der vielen Anleitungsbücher, die es im Buchhandel käuflich zu erwerben gibt. Vielleicht leise Musik oder auch komplette Stille - und dann lasst es einfach fließen. Es gibt kein falsch oder richtig. Es gibt nur Euch, den Strich und die Ruhe. Versuch macht kluch sagt Mme Augenfisch |
AutorMme Augenfisch, Jahrgang 74, lebt und liebt sowohl Mann als auch den Salonlöwen in Düsseldorf. Archiv
Dezember 2023
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