... die eigentlich normal beginnen, nur um dann ins bodenlose zu kippen. Auf einmal ist nichts mehr einfach, normal oder leicht. Da fragt man sich, warum man überhaupt noch aufstehen sollte und die Antwort, dass der Kater hungrig sei, ist nicht mehr allzu befriedigend.
Das sind Tage, da fühle ich mich wie ein Stein. Kein schöner Stein, eher so ein Erosions-Krümel, der irgendwo, irgendwann , gegen seinen Willen, von seiner festen Masse losgebrochen und in eine Szenerie versetzt wurde, in der er sich nicht auskennt. Losgelöst von Bildern gibt es nur die Gewissheit, dass man überflüssig, unnütz und irgendwie störend ist. Alle um einen herum scheinen das Leben einfach so meistern zu können. Sie erfüllen ihre Aufgaben, tun Dinge, weil die ihnen Spaß machen, haben Freunde, haben einen Sinn. Was ein jeder von ihnen als Päckchen mit sich herum trägt, sehe ich nicht, außerdem würde das in dem Status in dem ich mich befinde, nichts ändern. Wenn ich greine, dann hindert mich nichts daran, Logik oder Empathie erst recht nicht. Und so sehe ich dem Gewusel zu, verstehe den Menschen an sich eher nicht, denn ich hatte in meiner Sozialisation kaum Kontakte zu ihnen. Wenn einem die beste Schulfreundin auf der Klassenfahrt steckt, dass sie mit mir nicht mehr befreundet sein kann, weil die anderen Klassenkameraden dann ihr die Freundschaft kündigen, dann trifft das tief. Und auch Jahrzehnte später, wenn man zufällig über die Erinnerung stolpert, dann fragt es sich wieder: Was ist nicht in Ordnung mit dir? Ich habe mein Notfallmedikament genommen. Und es hat auch für ein paar Stunden gewirkt. Aber das Schwarz brandet wieder gegen meinen Geist, mein Solarplexus funkt ungute Signale und ich könnte gefühlsmässig kotzen. Physisch geht es leider nicht, mein Körper gibt nichts her, was er einmal vereinnahmt hat. Morgen fängt eine neue Arbeitswoche an. Und ich habe keine Ahnung, wie ich wieder in den Arbeitsmodus komme. Vielleicht hilft ja der Schlaf heute Nacht. Wenn er sich denn einstellen sollte. Vielleicht sollten wir drum zocken, der Schlaf und Ich. Stein Schere, Papier. Und los.
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AutorMme Augenfisch, Jahrgang 74, lebt und liebt sowohl Mann als auch den Salonlöwen in Düsseldorf. Archiv
Dezember 2023
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