Ich treulose Tomate! So hat mich mein Adoptivbrüderchen, der Herr Beck, immer genannt, wenn ich mich wieder mal monatelang nicht gemeldet habe. Das bringt mich wieder auf die Idee, ich sollte mich mal wieder bei ihm melden... Ich kann vermelden, dass es mit unserer Impfung rechtzeitig zum Urlaub geklappt hat, Italien war wunderschön, während der Zeit ist Deutschland abgesoffen und ich hatte ein schlechtes Gewissen - dass es uns so gut ging, während zu Hause das Chaos herrschte. Ich arbeite weiterhin 6 Stunden am Tag, bin zufrieden damit und seelisch so stabil wie vielleicht noch nie zuvor. Zwischenzeitlich durften wir auch wieder ins Büro, das hat sich jetzt wieder geändert, Corona geschuldet. Aber eines ändert sich jetzt bei mir - anstatt meinen Arbeitsplatz an meinem Schreibtisch einzurichten, wird jetzt vom Esstisch telefoniert. Grund dafür ist dieser: ich habe mir in mühevoller Kleinarbeit ein doppeltes Zimmer geschaffen - die dem Flur zugewandte Hälfte, bzw. 2/3 des Raumes ist dem Essplatz gewidmet. Da sitzen wir nun eingekästelt zwischen Regalen voller Bücher, Spielen, Handarbeitszeug, und können gepflegt einen Abend lang verquatschen. Es wird jetzt ausprobiert, kommenden Samstag ist es soweit. Die erste Vierer Besetzung. Hinter den niedrigen Regalen mit ausladendem Kunstblumendschungel befindet sich mein kleines Retreat - mein kleiner Rückzugswinkel. Ein Sofa, ein kleiner Beistelltisch, ein kleiner Couchtisch und viele Pflanzen auf der Fensterbank. Dazu der Paravent, hinter dem sich mein Trainer befindet. Einsatzbereit, aber nicht in Anspruch genommen *hüstel. Um auf den neuen HO Platz zurück zu kommen: ich möchte einfach die fachliche Arbeit aus meinem Rückzugswinkel heraushalten. Ich möchte in meinem Retreat nur das: Musik hören, Schlafe, Träumen, Schreiben. Mit dem Kater kuscheln. Keine Arbeit, kein Fernsehen. Nichts. Also hopp, hopp, ab an den Esstisch. In meinem Retreat habe ich dann auch Seedorf - oder seit neuestem: Das Dorf am Grunde des Sees -innerhalb von etwas über zwei Monate geschrieben. Es liegt jetzt beim Verleger und wartet darauf, dass er die Zeit findet, um hineinzulesen. Und noch etwas: ich bin erblondet. Hätte ich früher nicht für möglich gehalten, aber mir gefällt die Farbe! Außerdem wachsen die Haare nun doch wieder. Sie bilden schon einen ganz passablen Bob. Gut, gell?
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AutorMme Augenfisch, Jahrgang 74, lebt und liebt sowohl Mann als auch den Salonlöwen in Düsseldorf. Archiv
Dezember 2023
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