Wie sehr man etwas vermisst, weiß man erst, wenn es nicht mehr da ist. Diese Binsenweisheit erfahre ich gerade in Bezug auf mein Sehvermögen. Und das alles hat begonnen... am letzten Wochenende? Oder eigentlich sogar schon im Mai, als ich mir freudestrahlend eine neue Gleitsichtbrille anpassen ließ? Wir werden sehen. Am Wochenende konnte ich mit einem Mal nicht mehr durch eben jene, im Mai erstandene Brille, sehen. Alles war verschwommen, lesen ging gar nicht mehr - und was stand an? Eine Lesung! Ich las also erst mit Brille, dann ohne, konnte dafür das Publikum nicht mehr sehen und bekam es mit der Angst zu tun. Angst, dass der Diabetes jetzt meine Augen erobert hätte. Angst vor Retinopathie, etc. Am Montag bin ich dann zum Augenarzt meines Holden gegangen - der befand sich aber im Urlaub. Flugs zur Vertretung marschiert (immerhin bei den Bilker Arkaden gelegen, also eine gute Wegstrecke) und dort vorstellig geworden. Der Arzt, der mich betreute, war flink aber gründlich, meine Augen wurden gemessen, die Makula untersucht, der Augenhintergrund. Der gute Befund: keine Retinopathie, Makula fein, alles fein. Die Lösung meines Problems: die Brille war zu stark eingestellt -und zwar satte 2 Dioptren zuviel. Jetzt hoffe ich nur, dass die Werte, die beim Doc herausgekommen sind, die richtigen sind. Denn ich habe jetzt zwei Aufträge, für Gleitsicht und Arbeitsplatz-Brille, in der Pipeline. Mit den neuen Werten. Aber die werden vorraussichtlich erst am 04.11.fertig. Ich habe die erste Woche ohne Brille an meinem Arbeitsplatz hinter mich gebracht, mehr schlecht als recht. Ich bin langsamer in der Bearbeitung meiner Mails, ich bin langsamer bei der Recherche während eines Telefonates. Gleichzeitig wurden die Augen immer angestrengter und die Kopfschmerzen haben zugenommen. Alles, was ich mir wünsche ist, dass die neuen Brilen schneller fertig sind als geplant und ich sie schon in der kommenden Woche abholen kann. Ist schon doof, wenn man durch eine verschwommene Welt geht. Aber das sieht man ja erst, wenn man es nicht mehr kann. Und dann vermisst man das, was sonst so selbstverständlich ist, dass man gar nicht mehr darüber nachdenkt: Den Durchblick.
2 Comments
Sabine
10/28/2019 08:54:40 am
Liebe Gabi, ich drücke die Daumen!!!! Wir sehen uns so oder so in Dresden!
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Mme Augenfisch
10/28/2019 01:26:05 pm
Hallo Sabine - ja wir sehen uns in Dresden und hey, die erste von zwei Brillen ist fertig. Dass heisst ich hab ihn wieder, den Durchblick :) ... wenn das so weiter geht bin ich bis Dresden wieder rundum ausgestattet.... Ich freu mich auf Euch!
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AutorMme Augenfisch, Jahrgang 74, lebt und liebt sowohl Mann als auch den Salonlöwen in Düsseldorf. Archiv
Dezember 2023
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