Das Ergebnis der letzten Woche. Alles hatte mit dem großen Umräumen im Wohnzimmer begonnen. Getrieben von einem Muss Muss Muss und Ich halte das so alles nicht mehr aus, wurde das Zimmer auf zwei Seiten umgekrempelt, entstaubt, neu sortiert, dekoriert. Dabei wurde der Crosstrainer wieder zu Leben erweckt, auf den Namen Bogart getauft und in Betrieb genommen. Auch wenn meine Sofaecke auf den ersten Blick immer noch leicht rumpelig aussieht und die Bilderwand vielleicht nicht akkurat erscheint: ich liebe diese Ecke. Vor den beiden Beistelltischen, die als Couchtisch fungieren, steht ein Tablett, das mein Atelier für Mandalasteine beherbergt. Dort liegen alle Werkzeuge, Steine und Farben, die ich brauche und tatsächlich sitze ich beim Malen auf dem Boden, an genau diesem Tablett. Es hat also alles seine innere Ordnung. Meine Ordnung. Etwas, das ich lange in diesem Zimmer vermisst habe. PS Das graue Deckenmonster auf dem Sofa ist das Weihnachtsgeschenk von auxmoney an alle Mitarbeiter und ich liebe es heiß und innig. Kennt ihr die Werbung für Therapiedecken? Wenn du die von auxmoney hast, brauchst du keine andere mehr. So groß, schwer, flauschig und kuschelig, warm, weich, tröstend. Sie ist im Dauereinsatz. - Mein Schatz. Die zweite große Baustelle ist und wird es noch lange Zeit bleiben: mein Kleiderschrank. Um es kurz zu sagen ich bin ein Textilmessie. Ich horte Kleideung, wie andere Zeitungen, Musik oder Bücher, Einkaufstaschen oder Frösche. Im Zuge meines neuesten Versuchs der Berge Herr zu werden, habe ich jetzt diese Doppelkleiderstange auf Rollen besorgt um wieder mehr Luft in meinem Kleiderschrank zu schaffen. Doch seien wir ehrlich, wenn ich mit der Wäsche durch bin, ist diese Luft auch wieder dahin. Und dann muss ich mich doch trennen. Was mir sehr schwer fällt, weil ich die meisten meiner Sachen einfach liebe. Und auch trage. Immer wieder, once in a while. Ich weiß bei den meisten Teilen wann ich sie gekauft habe, wo ich sie gefunden habe und was ich dabei gefühlt habe. Strange? Nun, jeder hat seinen Tick.
Die Sachen, die ich wirklich aussortiert habe, sind schon so alt, dass man sie nicht mehr verkaufen kann, die ersten Säcke sind schon kommentarlos entsorgt worden. Aber ich habe mich mit einer Kollegin dazu verabredet, dass wir wirklich versuchen wollen, Kleider zu verkaufen. Auf dem Flohmarkt. Vielleicht. Gleichzeitig mit der Kleiderstange hielt in unser seit Jahren unrenoviertes Badezimmer neue Farbe Einzug. Auch wenn ich mir fast sicher bin, dass uns der Herr im Bauhaus den falschen Farbton angemischt hat, ist es mir gleichzeitig auch wiederum völlig egal, denn ich liebe diesen Blauton. Etwas dunkel vielleicht, aber nicht so schreiend weiß, wie es die Alternative gewesen wäre. Ich wache lieber sanft auf. Die größte Veränderung die das Badezimmer erfahren hat, war das Entmotten und Ausmisten. Wir haben einen schmalen, hohen Schrank im Badezimmer. Der wurde komplett entrümpelt, abgeseift und mit den aktuellen Pflegeprodukten bestückt. Das führte dazu, dass die Ablageflächen wieder sichtbar wurden. Dort herrschen jetzt unendliche Weiten um ausgewählte Schaustücke. Clean style. Yeah. Dazwischen hatte ich das erste Probetraining, am Samstag dann das erste richtige Training, zwischendurch Besuche bei Bogart und heute frage ich mich warum ich so müde bin? Aber das ist der Schlüssel - ich bin müde, nicht geistig erschöpft. Ich nehme weiterhin das Lorazepam, aber ich variiere die Dosis, heute habe ich erst eine genommen und die zweite werde ich wohl nicht brauchen. Schauen wir mal. Seitdem ich trainiere, kann ich auch besser schlafen: ich wache zwar nachts auf um in mein blaues Bad zu entschwinden, falle aber hinterher wie ein Stein in mein Bett und schlafe weiter. Das Grübeln wird weniger, die Anfälle aufwallender Panik und Lebensangst auch. Allerdings - am Freitag hatte ich meine zweite Lorezepam nicht rechtzeitig genommen - und nach dem Farbeinkauf und dem Wochenendeinkauf, nach der Fahrt durch den Düsseldorfer Stadtverkehr war ich ein Wrack, das heulend auf der Couch saß und nicht wusste, wohin mit sich. In so einem Fall sehe ich dann doch, dass noch nicht alles ausgestanden ist. Aber ich glaube ich bin auf einem guten Weg. Gehen wir ihn weiter...
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AutorMme Augenfisch, Jahrgang 74, lebt und liebt sowohl Mann als auch den Salonlöwen in Düsseldorf. Archiv
Dezember 2023
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