Es ist jetzt 05:04, Sonntag morgens. Meine Nacht hat um 2 Uhr geendet, seitdem habe ich gespielt, versucht zu schlafen, habe nach Musikinstrumenten Ausschau gehalten und meinen Kater um seinen Schlaf beneidet.
Vor drei Tagen bin ich 46 geworden. Mein Psychologe hat mir erst gratuliert und mir dann neue Bedarfsmedikamtion verschrieben - und mich bis Ende des Monats aus dem Verkehr gezogen. Ich habe keine Zeit gehabt, mich auf mein neues Lebensjahr einzustellen. Ich bin derzeit damit beschäftigt, mich am Schopf aus der Depression zu ziehen, die zum Glück - zum Glück! - nur mittelgradig ist. Sollte es wieder Erwarten des Docs schlimmer werden, soll ich sofort bei ihm auftauchen, wenn nicht, sehen wir uns am 30. Januar. Gestern habe ich gemerkt, wie trügerisch so eine Bedarfsmedikamention sein kann. Am Vormittag hatte ich eine halbe Lorazepam genommen und es ging mir gleichbleibend naja bis gut. Als wir am späten Nachmittag einkaufen gingen, brach alles zusammen. Ich spürte wie sich das Feel Good zurückzog, immer schneller, immer heftiger, so dass es am Ende allein Arnos gutes Zureden war, das mich nach Hause gebracht hat. Dort angekommen gab es eine kleine Unstimmigkeit und ich fand mich schluchzend auf dem Sofa wieder, ohne augenfälligen Grund. Aber all das, was sich in der einen Stunde aufgestaut hatte, musste raus. Und die nächste halbe Lorazepam rein. Dann war der Abend gerettet. Warum ich das so offen schildere? Weil ich mir noch nicht so klar bin, wie das weitergehen soll. Tablette rein, Tag heil? Und was wenn da keine Tablette mehr ist? Vor allem bin ich unter Lorazepam nicht arbeitsfähig, wie mir mein Doc sagte. Verzichte ich aber darauf, so könnte ich die Spirale Hals über Kopf hinunterstürzen, wenn ich nicht aufpasse. Also werde ich wohl bei der Minimaldosis bleiben. 2x eine halbe Happy Pill. Vormittags, nachmittags und ab auf den Stepper. Der ist seit der Umräumaktion jetzt wieder nutzbar. Allein der Wille muss da sein. Aber wenn ich meine Depression wie meinen Diabetes behandeln will, dann muss ich das als Notwendigkeit sehen, nichts, das man aus Lust und Laune heraus mal macht, wenn es einem grad gut in den Kram passt. PS Mit Pipamperon stehe ich übrigens auf Kriegsfuß. 1 Tablette schaltet mich bis in den späten Vormittag aus, eine halbe wirkt überhaupt nicht. Darauf kann ich verzichten. Ich versuchs jetzt doch noch mal mit Schlaf. Drückt mir die Daumen...
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AutorMme Augenfisch, Jahrgang 74, lebt und liebt sowohl Mann als auch den Salonlöwen in Düsseldorf. Archiv
Dezember 2023
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