Zur Zeit denke ich zu oft nur allzu verquer. Ein wahrer Wildwuchs von Gedanken, so viele, dass sie gar nicht alle in meinen Schädel passen. Und dann - dazwischen - wieder absolute Ruhe. Aber nicht die schöne Ruhe, in der man wachsen kann, sondern eher die, als wenn man den Stecker gezogen hätte. Ich schreibe seit zwei Wochen nicht mehr. Bin zu müde, hab keine Ideen, weiß nicht wie es weitergehen soll. Und bin zu müde, das alles logisch zu hinterdenken, was ich da angefangen habe. Das ist schade, denn ich glaube schon, dass die ersten sieben Kapitel ganz gut sind. Mehr als die Hälfte des Buches ist geschafft und nun gebe ich auf? Nein. Ich versuche mir einzureden, dass es schon wieder los gehen wird, wenn mein Kopf dazu bereit ist. Und während dieser (Un)(Ruhe)-Zustände kämpfe ich mich durch ein Dickicht von Schuldgefühlen und Zweifeln und treibe in einem Wechselspiel aus Bangen und Hoffen. Bangen, dass sich der Zustand verschlechtert, Hoffen, dass ich diesen Grad der unbekümmerten Unbeschwertheit wieder erreiche, den ich noch Anfang des Jahres hatte. In solchen Zeiten hilft manchmal nur eine schöne Instituton. Zum Beispiel der Hochzeitstag, vor allem wenn es schon der 14. ist. Dieses Jahr habe ich nicht nur ein Kapitel des Romanprojektes meines Holden überreicht bekommen, sondern auch mein Alltime Favorite: Die Liste! Die gibt es nicht jedes Jahr, daher wird sie umso mehr geherzt und geliebt, wenn sie da ist. Die Liste heisst "10 Dinge, die ich an dir liebe" und sie hört nicht nach dem 10. Punkt auf, sondern erst nach dem Dreiklang 42),43) und 44) ... wobei es bei 42) heisst: Wieso ist die Seite denn schon wieder zuende?
Die letzten beiden Punkte sind nur dem Holden und mir gewidmet, die trage ich in meinem Herzen - ich bitte um Euer Verständnis. Dazu gab es noch eine Karte meiner liebsten Kartendruckerei (Turnowskis Art) und dem Wunsch, dass all die Vögelein für mich jubilieren mögen. Wenn man sich so geliebt fühlen darf, ist das schon ein großes Geschenk. Und in den Zeiten meines oben beschriebenen Gedanken-Dschungelkampfes ist der Holde mein Rückhalt, mein Ruhepol, das wärmende Feuer auf der Urwaldlichtung oder auch die Hängeschaukel, die mich sacht wiegt. Liebe ist Wärme, Wärme ist Licht und daher liebe ich so sehr mein diesjähriges, entstaubtes Weihnachtslicht-Tablett, auf dem noch immer die Weihnachtskugel mit unseren zwei Herzen im Zentrum steht. Die Kugel hält jetzt seit 14 Jahren und wird wohl auch weiter in vierzehn Jahre altem Heu gebettet liegen. Von guten Mächten wunderbar geborgen.
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AutorMme Augenfisch, Jahrgang 74, lebt und liebt sowohl Mann als auch den Salonlöwen in Düsseldorf. Archiv
Dezember 2023
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