Morgengedanken sind meistens ungeordnet und wirr. Noch weiß man nicht, was man vom neuen Tag halten soll, manchmal haften die Träume noch am benebelten Geist und wollen nicht weichen.
Was treibt mich heute morgen um? Da ist zum einen der Umstand, dass ich das Geschenk für meine Schwester und meinen Schwager nicht rechtzeitig vom großen A nach Hamburg bekomme. Aber -...- Problem gelöst. Jetzt kommen zwei Lieferungen und eine davon liegt Heiligabend unter dem Weihnachtsbaum. Check! Dann war da die Honorarberechnung für ein Firmenlogo, das ich gestern finalisiert habe. Ich schwanke noch immer zwischen - verlange ich zuviel? oder - verlange ich zuwenig? Aber jetzt heisst es einfach, sich aufzurichten und den Wert der eigenen Arbeit zu vertreten. Gefieder schütteln. Bei solchen Anfragen ist es immer ein Hin- und Her. Ich neige dazu, Dinge, die mir Freude machen, nicht mit Zahlen zu versehen. Solange ich etwas nicht als Arbeit empfinde, so lange würde ich am liebsten nichts dafür nehmen. In der Tat wäre das ein brotloser Job, denn ich bin im kreativen Bereich quasi nur aus Lust tätig. Deswegen habe ich heute mal überlegt, wie hoch mein Stundensatz wohl sein könnte und ich glaube, dass ich mit dem Endpreis immer noch deutlich unter dem eines professionellen Designers liege. Also - okay. Check! Nach Honorar- und vor der Geschenkefrage habe ich etwas getangled. Nachdem meine Fineliner und das Musterbuch gestern eingetroffen sind, kann ich auch auf den weißen Tiles zeichnen. Und die ersten Ergebnisse sind von berauschender Klarheit. Ich liebe es und bin Eva dankbar, dass sie mir das vor Jahren gezeigt hat. Dass ich es damals nicht gleich ausprobiert habe lag wohl an meiner Arroganz, gespeist aus der Überzeugung, dass alles originär aus meiner Künstlerseele geboren werden müsse um Bestand zu haben. Eine Anleitung? Käme ja nicht in Frage. Nun, inzwischen male ich hin und wieder Mandalas aus, dekoriere Mandalasteine und - tangle. Und habe das freie Zeichnen trotzdem beibehalten. Wieder mal so ein Beispiel dafür, dass das eine neben dem anderen friedlich co-existieren kann. Schluß mit dem Entweder-Oder, fini mit Schwarz oder Weiß. Es gibt eben auch spannende Grautöne - und vielmehr Variationen vom Leben, als man sich vielleicht anfänglich zugestehen will. Erkenntnisschock - check! Und jetzt bin ich seit 1 1/2 Stunden wach, entwickle ein nagendes Hungergefühl und weiß, dass ich noch lange warten kann, bis sich der Holde aus seinem Urlaubsbett erheben wird. Nun ja, es sei ihm gegönnt und etwas Geduld kann mir auch nicht schaden. Oder ein Lebkuchen. Der tut auch nix. In diesem Sinne, einen fröhlichen Tag wünscht Mme Augenfisch
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AutorMme Augenfisch, Jahrgang 74, lebt und liebt sowohl Mann als auch den Salonlöwen in Düsseldorf. Archiv
Dezember 2023
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