Es gibt Menschen und Menschen oder wie mein Vater zu sagen pflegte: es gibt sonne und sonne und sonne gibt's am meisten. Was genau er damit meinte, hat sich mir damals nicht erschlossen und ich tat ihn als einen seiner merkwürdigen Sprüche ab. Inzwischen bin ich älter geworden und glaube erahnen zu können, was es damit auf sich hat.
Menschen sind erst einmal eine anonyme Masse. Ein Fleischgebirge mit unzähligen Gesichtern, die man sich aufgrund ihrer Vielzahl nicht merken kann, umso mehr, da man nichts mit ihnen verbindet. Doch dann und wann bleibt der Blick hängen, man merkt auf und plötzlich ist da Interesse für das Gegenüber vorhanden. Man hält inne in dem Vorbeihasten, egal ob man angerempelt wird. Trotzdem ist die Chance, einen Menschen kennenzulernen im geschützten Raum größer. Aus dem Gedränge in die Ruhe, dorthin, wo das Menschgebirge nur noch Ausläufer bildet, insgesamt also überschaubar ist. Und da trifft man dann solche Menschen wie Eva. Oder Arno. Oder, oder, oder. Inzwischen gibt es eine ganze Menge Menschen in meinem Leben, die nicht mehr anonym sind. Und darüber freue ich mich sehr, denn sie sind allesamt in meinem Herzen verankert, egal wie unterschiedlich sie sind. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass sich einige Menschen wieder in die Anonymität verflüchtigt haben, nachdem sie einen langen Weg meines Lebens begleitet haben. Meine Schulkameraden gehören dazu - da besteht zu niemandem mehr Kontakt, ich kann mich an die Gesichter kaum noch erinnern. Aber das ist so mit Menschen, mit denen man gezwungenermaßen Kontakt hat - bricht der auf, verliert sich das Zusammenhörigkeitsgefühl recht schnell. Aber auch Menschen, von denen man dachte, dass sie immer da seien, können eines Tages einfach verschwunden sein, ohne Gruß, ohne Erklärung. Übrig bleibt ein bitterer Nachgeschmack und Trauer. Aber dann wendet man sich wieder den Menschen zu, die da sind und begreift den kostbaren Schatz, den sie darstellen. Da möchte ich die Arme ausbreiten und sie alle umschließen. Meine Herz-Mensch-Menschen, meine Freunde, egal ob nah oder fern. Ich feier Euch und freue mich, dass ihr zu meinem Leben gehört. Ich möchte Euch nicht missen. Denn bei Euch kann man wirklich sagen: Sonne gibt's am meisten. Mit Euch. Bei Euch. Und um Euch herum. Danke sagt Mme Augenfisch
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AutorMme Augenfisch, Jahrgang 74, lebt und liebt sowohl Mann als auch den Salonlöwen in Düsseldorf. Archiv
Dezember 2023
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